Tiere essen

Liebe Leserinnen und Leser!

Was hat ein Buch über Fleischkonsum mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Missbrauche ich damit meinen eigenen Blog, um am Thema vorbei weitere private Ansichten zu verbreiten? Sicherlich nicht, und das möchte ich gleich zu Beginn darlegen: Erstens geht es um weit mehr als die zweifelsfrei wichtige Frage, ob unser kollektiver Umgang mit Nutztieren aus der Massentierhaltung ethisch tragbar ist. Es geht auch um die gesellschaftlichen Folgen, die wir alle tragen müssen, wenn verdeckte Kosten einmal mehr externalisiert werden: Ökologische Schäden infolge immenser CO2 und Methangasproduktionen sowie ungeklärter Produktionen gigantischer Mengen an Tierkot. Damit knüpft der Autor ohne es selbst zu merken bei mindestens zwei anderen Büchern an, die ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe. Zweitens erhöht die Massentierhaltung nachweislich die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie. Drittens werden Arbeiter unter teils übelsten Bedingungen in Schlachtbetrieben ausgebeutet. Viertens führt der stark erhöhte Fleischkonsum zu gesundheitlichen Schäden bei den Konsumenten, die zwar individuell ignoriert werden können, gesellschaftlich aber mit Folgekosten für die Solidargemeinschaft verbunden sind. Es gibt also reichlich Argumente, die über die ethische Fragestellung weit hinausreichen. Letztlich hat aber auch die ethische Frage einen Bezug zu einer menschlichen Wirtschaft – was ich im folgenden auch noch ausführen werde.

18879_Foer_Tiere_essen_BS_FIN.indd

Safran Foer ist keineswegs militanter Vegetarier oder gar Veganer. Weit gefehlt. Foer „mag Würstchen“ und hat jahrelang selbst Fleisch gerne gegessen und berichtet  persönlich davon. Dieses Buch ist also kein gewöhnliches Manifest eines militanten Vegetariers oder gar Veganers, der gänzlich auf tierische Produkte wie Milch und Eier verzichtet. Nein, Safran Foer entfaltet das gesamte komplexe Panoptikum der modernen Fleischindustrie inklusive verschiedener Paradoxien und Dilemmata. Und eben deshalb ist es so lesenswert. Da macht es sich niemand leicht und urteilt vorschnell über andere.

1. Status Quo

In den letzten rund einhundert Jahren hat sich die Fleischerzeugung radikal geändert. Fleischproduktion ist in großem Maßstab industrialisiert worden. Safran Foer liefert den grausigen Beleg für die Aussage Ernst Friedrich Schumachers (→“Small is beautiful„), dass sich nur tote Materie einer totalen Ökonomisierung unterwerfen lässt. Und genau das geschieht auf perverse Weise: Nutztiere werden nicht mehr als lebende Wesen betrachtet, die ein Mindestmaß an Respekt verdienen, vor allem wenn sie uns am Ende ihres meist kurzen Lebens als Nahrung dienen sollen. Durch einen Zufall kam es zur Massentierhaltung, die in den letzten Dekaden gnadenlos im Sinne der Gewinnmaximierung optimiert wurde. Ein paar Fakten (ein wahrlich winziger Ausschnitt):

  • In Deutschland verzehrt der Durchschnittskonsument knapp 1,5 Kg Fleisch pro Woche und weitere 16 Kg Fisch pro Jahr (Food and Agriculture Organisation, Stand 2010)
  • 98% der zum Verzehr gehaltenen Tiere stammen in Deutschland aus Massentierhaltung (Stand ebenfalls 2010). In Amerika sind es satte 99%.
  • In Deutschland wurden 2012 rund 61 Millionen Tiere geschlachtet.
  • Jährlich werden etwa weitere 40 Millionen Hahnenküken alleine in Deutschland vergast oder bei lebendigem Leib geschreddert, weil sie für die Eierproduktion unbrauchbar sind.
  • „Amerikaner essen heute 150-mal so viel Hühnerfleisch wie vor 80 Jahren.“ (S. 160)
  • Inflationsbereinigt kostest tierisches Eiweiß heute weniger als je zuvor.
  • In Amerika produzieren Nutztiere das 130-Fache der Fäkalien der gesamten Bevölkerung. Das entsprach 2009 ca. 40 Tonnen Fäkalien pro Sekunde. „Das Verschmutzungspotential dieser Masse ist 160-mal so hoch wie das von städtischem Abwasser. Trotzdem gibt es bei der Nutztierhaltung fast keine Abwasserinfrastruktur.“ (S. 201) In Deutschland sieht es etwas besser aus, aber es fallen immer noch gigantische Mengen Scheiße an, die nicht einfach wieder in den natürlichen Kreislauf eingeführt werden können.
  • „In den Gemeinden in der Nähe großer Schweinefarmen leiden die Menschen unter ständigem Nasenbluten, Ohrenschmerzen, chronischer Diarrhö und brennenden Entzündungen der Atemwege.“ (S. 203)
  • In Amerika ist das Selbstmordrisiko von Farmern viermal so hoch, wie beim Rest der Bevölkerung.
  • Für eine Kalorie Fleisch werden zwischen sechs und 26 Kalorien Futtermittel benötigt.
  • Rund 98% der weltweiten Sojaproduktion werden in der Tiermast verfüttert.
  • „… sechs der acht genetischen Sequenzen des (im Moment) am meisten gefürchteten Virus der Welt (konnten) direkt auf amerikanische Massentierhaltungsbetriebe zurückgeführt (werden).“ (S. 166)
  • und so weiter, und so fort…

2. Umweltbelastungen und ökologische Folgekosten

Wenden wir uns meinem ersten Argument etwas näher zu. Ein typischer Satz eines begeisterten Fleischessers lautet  folgendermaßen: „Ich akzeptiere, dass es Vegetarier gibt, aber ich will auch, dass die akzeptieren, dass es so Leute wie mich gibt.“ (Spiegel Nr. 43/2013, S. 72) Diese großzügige Aussage stammt von Clemens Tönnies, Besitzer des größten Schlachthofs in Europa. Tja, leider zahlen Vegetarier oder Menschen die, wenn überhaupt, nur Biofleisch essen, auch die externalisierten Folgekosten, die begeisterte Karnivoren wie Herr Tönnies produzieren. Und die sind um ein vielfaches höher, als die Folgekosten pflanzlicher Ernährung. Im eben zitierten Spiegel Nr. 43 sind aktuelle Daten zur Fleischproduktion und -konsum zusammengetragen. So waren beispielsweise alleine in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta 120.000 (Einhundertzwanzigtausend!) Tankwagenfuhren nötig, um überschüssige Gülle abzutransportieren.

Zu Lande sieht es schon übel aus, aber unter Wasser wird das Ausmaß der Fleischgier noch schlimmer: „Bei einem durchschnittlichen Schleppnetzeinsatz werden 80 bis 90 Prozent der gefangenen Meerestiere als Beifang über Bord geworfen.“ (Safran Foer, S. 220) Die Folgen des Fischfangs sind eine Destabilisierung des maritimen Ökosystems. Die natürliche Regulation durch Räuber-Beute Kreisläufe wird unterbrochen und das fein austarierte Gleichgewicht ist Geschichte.

3. Arbeitsbedingungen und Arbeiterausbeutung

Fleisch soll billig sein. Morgen am besten noch billiger als heute. Aber fast jeder meckert, wenn er selbst nicht ausreichend Geld verdient. Höchst interessant, diese kognitive Dissonanz. Denn der Preiskrieg bei der Fleischproduktion wird natürlich auch auf dem Rücken der Angestellten ausgeübt. Bekanntermaßen sind Personalkosten zumeist eine der größten Ausgaben eines Unternehmens. Also müssen sie gesenkt werden. Und das geht besonders gut, in dem man ausländische Leiharbeiter einstellt, die ebenso billig zu haben sind, wie das Produkt, was am Ende bei diesem Spiel massenhaft auf den Markt geschmissen wird.

Safran Foer berichtet vom – im wahrsten Sinne des Wortes – Wahnsinn in amerikanischen Schlachthöfen: Illegale Einwanderer und mittellose Neueinwanderer werden bevorzugt. Sie sind besonders billig und leicht unter Druck zu setzen. Und trotzdem kommt es zu einer jährlichen Fluktuation von über 100 Prozent. Kein Wunder, bei der Arbeit. „Hühnerstopfer“ (sic!) müssen mindestens 105 Hühner in dreieinhalb Minuten in Kisten stopfen. Dabei spüren die Arbeiter ständig, wie die  Knochen der Tiere brechen, da sie aufgrund der industrialisierten Genetik und völlig artungerechten Haltung und Ernährung eben so fragil sind (und häufig schon gebrochene Knochen aufweisen, bevor sie in Kisten gestopft werden).

Aber das ist noch harmlos in der Branche. Deutlich abartiger geht es in der Schweine- und Rinderfleischproduktion zu. Die Fließband inspirierten Arbeitsschritte: „Anhängen, stechen und entbluten, Kopf absetzen, Schwanz abtrennen, Füße abtrennen, Haut abziehen, ausweiden und das ganze Tier spalten.“ (S. 124). Jeder gesunde, emphatische Mensch kann sich vorstellen, dass das alleine schon ausreicht, um alle bis dahin mehr oder minder gesunde Menschen allmählich zu einem psychischen Wrack werden zu lassen. Nun kommt aber noch eine Kleinigkeit hinzu: Zumindest in amerikanischen Schlachthöfen sind die zu schlachtenden Tiere häufig nicht erfolgreich betäubt, bevor sie in die Schlachtung kommen. Infolge dieser Schlachthölle werden die Arbeiter allmählich irre und beginnen, das eigene Leid an den Tieren auszulassen, indem Tiere entweder vor der Betäubung gequält (Elektroschocker in Anus oder Augäpfel drücken) oder gänzlich ohne Betäubung geschlachtet werden. Wie kann ein Mensch psychisch gesund bleiben, wenn er unter solchen Bedingungen bis zu 2050 Rinder in einer Schicht schlachten soll?

Ich gehe davon aus, dass es in Europa, unserer rückständigen Welt aus Sicht der amerikanischen Leitnation, etwas gesitteter zugeht. Bei uns sind es vermutlich deutlich weniger oder sogar gar keine illegalen Einwanderer, dafür aber schön billige Leiharbeiter. Und selbst wenn es bei uns absolut vorbildlich bei der Hühnerstopferei und Schweine/Rinderschlachterei zugeht: Welchen Menschen lässt all das unberührt? Und selbst wenn die ArbeiterInnen das alles ohne massive psychische Deformationen überleben – spätestens bei den Arbeitsunfällen stehen sie am Ende des Ratings.

4. Erhöhung des Pandemierisikos

Erinnert Ihr Euch noch an die Zeiten, als die (oder besser: eine) Schweine- und Vogelgrippe durch die Medien gejagt wurde? Vielleicht ging es Euch wie mir: Keine sonderliche Sorge, eher das Gefühl, dass da wieder mal eine neue Sau (wie ironisch!) durchs Dorf getrieben wird. Dumm nur, dass ich mit meiner Einschätzung ordentlich daneben lag. Denn wie oben in der Aufzählung der Fakten erwähnt, sehen das die internationalen Gesundheitsbehörden und -experten deutlich weniger entspannt. Vielmehr lautet der Tenor: Die nächste Pandemie kommt bestimmt. Fragt sich bloß wann. Und alle, die es besser wissen als ich und wohl die meisten anderen Laien, sind sich ziemlich einig, dass der entsprechende Erreger mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Massentierhaltung von Schweinen oder Vögeln entspringen wird.

Unsere Gesellschaft hat sich stillschweigend und häufig den Wahnsinn ignorierend damit einverstanden erklärt, dass wir Produktionsbedingungen in der Massentierhaltung erzeugen, die eine solche Pandemie wahrscheinlicher machen:

  • Genetisch für die billige Massenproduktion optimierte Tiere, die jedoch wesentlich anfälliger für Krankheiten sind.
  • Haltungsbedingungen, die Erkrankungen und deren exponentielle Ausbreitung wahrscheinlicher machen.
  • Infolgedessen haufenweiser, teils sogar prophylaktischer Einsatz von Antibiotika und anderer Medikamente, die in der Folge zu multiresistenten Erregern führen.

Das Ergebnis waren eben jene Schweine- und Vogelgrippe, H1N5 und wie sie alle heißen. Bisher ist es noch glimpflich abgelaufen. Aber die Uhr tickt, und mit der Zeit wird es nicht wahrscheinlicher, dass plötzlich alles auf magische Weise gut wird.

5. Ethik

Last not least wird sich jeder, der gerne und viel Massentierhaltungsfleisch verzehrt, eine Frage stellen müssen: Wieviel tierisches Leid und Umweltsauerei ist das (fast) täglich Fleisch auf dem Teller eigentlich wert? Viele, wenn nicht die meisten Karnivoren ignorieren dies leichterdings. Ist ja schnell getan, das Vergessen. (So frönte auch ich selbst der Ignoranz. Glücklicherweise bin ich irgendwann der Einladung gefolgt, mich dieser unbequemen Wahrheit zu stellen.) Absurderweise können viele der FleischesserInnen auch noch frank und frei den Vegetariern oder Bio-Fleisch Konsumenten Sentimentalität oder Gefühlsduselei vorwerfen. Safran Foer entlarvt jedoch, dass es sich genau umgekehrt verhält:

Zwei Freunde gehen Essen. Der eine hat richtig Lust auf ein tolles Steak, einen Burger, was auch immer an fleischlicher Hauptspeise. Der andere hat auch Lust drauf. Allerdings hält er einen Moment inne und denkt nach, über all die unsäglichen Folgen dieser Fleischgeilheit. Und entscheidet aus Mitgefühl UND Vernunft, sich selbst die direkte Lust zu versagen. Er verzichtet. Wer ist da der Gefühlsmensch?

Fakt ist: Der Fleischindustrie bringt es mehr Profit, Tiere am Rande der Krankheit, an der Schwelle zum Tod dahinvegetieren zu lassen. Es ist teurer und ineffizienter, ihnen ein halbwegs anständiges Leben zu bieten. Nicht viel anders verfahren die Massenfleischproduzenten mit den Arbeitern, die billig abgespeist werden, obwohl sie ein besonders hohes Risiko an Arbeitsunfällen und psychischen Deformationen tragen, damit viele von uns so schön billig und oft Fleisch auf dem Teller haben. Machen wir es kurz: Das ist unter keiner Winkelhuberei als ethisches Verhalten zu bezeichnen. Es ist zutiefst krank (im wahrsten Sinne des Wortes! Und hier nur nebenbei: Ich habe darauf verzichtet, auch noch über die gesundheitsschädigenden Folgen zu hohen Fleischkonsums zu schreiben…).

Noch einen Schritt weiter geht die Sozialpsychologin Melanie Joy, die von „Karnismus“ spricht: „Karnismus ist ein Glaubenssystem, eine Ideologie. Wir sind mit der Vorstellung aufgewachsen, dass es richtig ist, Tiere zu essen. Das ist eine soziale Norm, an der kaum gerüttelt wird. Der Karnismus hält uns davon ab, diese Norm zu hinterfragen. Wir haben also die Logik eines höchst unlogischen Systems verinnerlicht. … Ohne Gewalt, ohne das Töten gibt es kein Fleisch. Karnismus ist also logischerweise eine gewalttätige Ideologie. Sie ist komplett auf Gewalt aufgebaut.“ (Spiegel Online, 25. August 2013: „Karnismus Forscherin Joy“) Das Absurde: Würde ein Nachbar seinen Hund nur im abgeschlossenen, mit Kunstlicht beleuchteten Zwinger halten, ihm artungerechte Nahrung geben und ihn am Ende schlachten, um ihn zu essen, würde die meisten der Karnivoren aufschreien. Sie würden damit den Beweis ihrer eigenen Bigotterie liefern, um sie zugleich ungewollt zu bezeugen. Eine vollkommen absurde Artengrenze, eine zutiefst irrationale Trennung zwischen Leid und Verspeisen auf der einen und Fürsorge oder gar Liebe auf der anderen Seite.

Ganz ohne Gedankenexperiment zeigt sich eine weitere Widersprüchlichkeit als dieses Jahr herauskam, dass in diversen Produkten widerrechtlich Pferdefleisch verarbeitet war. Dazu blieb mir damals nur mein Blogbeitrag „Billig gekauft ist halb gewiehert.“ Was zur Hölle erwarten die Billigfleischkonsumenten da? Dass es mit rechten Dingen zugeht?

Coda

Ein mir sehr nahestehender Mensch meinte vor kurzem zu einem ihm nahestehenden Menschen über Safran Foers „Tiere essen“: „Das solltest Du lesen. Aber Vorsicht: Danach isst du kein Fleisch mehr.“ Die Antwort: „Genau deshalb werde ich es nicht lesen.“ Vermutlich weil es so lecker ist.

 

Fazit: Dieses Buch sollte zur Schulbildung gehören. Jeder sollte die Folgen unserer Fleischindustrialisierung kennen, um sich ohne Ignoranz neu zu entscheiden. Das System ist momentan krankes Wirtschaften par excellence. Es ist nicht nur den Tieren sondern auch uns Menschen unwürdig.

 

Herzliche Grüße

Andreas Zeuch

 

Safran Foer, J. (2009): Tiere essen. Fischer. Taschenbuch, 400 Seiten. 9,99€

5 Kommentare
  1. Christian Wöhrl
    Christian Wöhrl sagte:

    Safran Foer ist keineswegs militanter Vegetarier
    Das kam bei mir anders an, auch wenn der Autor nichts unversucht lässt, uns von seiner vorgeblichen Objektivität zu überzeugen. Schon indem er sich für „Tiere essen“, Original „Eating Animals“, statt für „Fleisch essen“ entscheidet, fällt er ein Werturteil, und auch die Art, wie er das Leiden des Schlachtviehs mit all den Möglichkeiten eines fraglos begabten Romanciers zu Papier bringt, hat stets etwas Entrüstet-Moralisierendes an sich.
    Keine Frage, inhaltlich bin ich voll auf seiner Seite. Aber dieses Buch treibt „Carnivoren“ 😉 von der ersten Seite an brachial in die Defensive (sehr schöne Liedzeile der New Model Army: „Nothing is as cruel as the righteousness of innocence“) bzw. eher in eine Trotzhaltung denn zum Nachdenken.

    Antworten
    • Andreas Zeuch
      Andreas Zeuch sagte:

      Hallo Christian,

      ja, das mit der Wertung im Titel ist natürlich richtig. Umgekehrt wäre es genauso eine Wertung „Fleisch essen“ zu titeln. Dann wäre nämlich einmal mehr die Tatsache getilgt, dass es eben Tiere sind, die verspeist werden. Und deshalb finde ich persönlich den Titel so auch besser als umgekehrt. Schließlich sind wir allesamt schon entfremdet genug, wenn wir am sauber verpackten Fleisch der Kühltheke vorbeiflanieren…

      Und ja: Es hat was Entrüstetes – gibt es nicht genug Gründe, entrüstet zu sein?? Das was er zu berichten weiß widert mich an. Und es macht mich durchaus wütend, wenn ich all die Karnivoren sehe, wie sie sich nicht einen Augenblick Gedanken über ihren idiotischen Fleischverzehr machen. Schließlich erlebe ich eben auch in meinem Umfeld tagtäglich, wie hier bewusste Ignoranz perfektioniert wird. Bloß nichts wissen wollen, damit einem der Appetit nicht verdorben wird.

      Herzlich
      Andreas

      Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] von uns schaltet gerne mal den eigenen Verstand aus und wird zum Mitläufer, Mitesser (→”Tiere essen“) oder Mitfahrer. Mit den beiden Soziologen Habermas und Adorno gesprochen: Wir sind die […]

  2. […] Nein, das wird schön ignoriert, damit weiter gegrillt werden kann. (Mehr speziell dazu → “Tiere essen” und “Vegan für […]

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert