Beiträge

Tiere essen

Liebe Leserinnen und Leser!

Was hat ein Buch über Fleischkonsum mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Missbrauche ich damit meinen eigenen Blog, um am Thema vorbei weitere private Ansichten zu verbreiten? Sicherlich nicht, und das möchte ich gleich zu Beginn darlegen: Erstens geht es um weit mehr als die zweifelsfrei wichtige Frage, ob unser kollektiver Umgang mit Nutztieren aus der Massentierhaltung ethisch tragbar ist. Es geht auch um die gesellschaftlichen Folgen, die wir alle tragen müssen, wenn verdeckte Kosten einmal mehr externalisiert werden: Ökologische Schäden infolge immenser CO2 und Methangasproduktionen sowie ungeklärter Produktionen gigantischer Mengen an Tierkot. Damit knüpft der Autor ohne es selbst zu merken bei mindestens zwei anderen Büchern an, die ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe. Zweitens erhöht die Massentierhaltung nachweislich die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie. Drittens werden Arbeiter unter teils übelsten Bedingungen in Schlachtbetrieben ausgebeutet. Viertens führt der stark erhöhte Fleischkonsum zu gesundheitlichen Schäden bei den Konsumenten, die zwar individuell ignoriert werden können, gesellschaftlich aber mit Folgekosten für die Solidargemeinschaft verbunden sind. Es gibt also reichlich Argumente, die über die ethische Fragestellung weit hinausreichen. Letztlich hat aber auch die ethische Frage einen Bezug zu einer menschlichen Wirtschaft – was ich im folgenden auch noch ausführen werde.

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Das Unerwartete managen

Liebe Leserinnen und Leser,

Wie soll man das Unerwartete managen? Es ist doch eben unerwartet. Da es unerwartet ist, scheint es – in Anlehnung an Nassim Nicholas Talebs →“Schwarzen Schwan“ – zudem höchst unwahrscheinlich und entzieht sich damit der Berechenbarkeit. Die Antwort auf diese berechtigen Fragen ist indes in ihrer Verdichtung einfach: Nur der vorbereitete Geist vermag den Zufall zu nutzen. Und auf Fehler angemessen reagieren. Was einen solchen vorbereiteten Geist ausmacht und wie man ihn in Unternehmen und Organisationen professionell aufbauen kann, darauf geben die beiden Autoren Karl Weick und Kathleen Sutcliffe fundierte Antworten. Das so gründlich, dass ihr Begriff der „High Reliability Organizations“ mittlerweile vielen bekannt ist.

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Lernen mit Emotion und Intuition

Liebe Leserin, lieber Leser!

Leben ist lernen: Wir lernen nicht nur in der Schule und in den Berufs- und Fachhochschulen oder Universitäten, sondern vor allem den Rest unseres Lebens. Zu Recht sprechen wir vom “lebenslangen Lernen“. Der Begriff stößt zwar auf die Kritik, dass Lernen wirtschaftlich ausgebeutet würde. Andererseits ist es nur allzu offensichtlich, dass sich die Welt derart schnell weiterentwickelt, dass lebenslanges Lernen nötig ist, um arbeitsfähig zu bleiben. Kaum jemand von uns will als Konsument mit alten Kamellen abgespeist werden. Darüber hinaus bedeutet lebenslanges Lernen viel mehr, als eine bittere Pille die wir schlucken müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Meditation für Skeptiker

Liebe Leserin, lieber Leser!

Vor geraumer Zeit erreicht mich ein Buch mit der Anfrage, ob ich es rezensieren wolle. Die Antwort: Ja. Unbedingt. Vor allem, nachdem ich es gelesen habe. Dazu sei noch angemerkt, dass mir der Einstieg ins Buch leicht fiel, kenne ich doch Ulrich Ott ein kleines bisschen persönlich. Und zwar als ambitionierten und führenden Forscher im deutschsprachigen Raum zur wissenschaftlichen Erkundung der Meditation einerseits und als ebenso engagierten Meditationspraktiker andererseits. Ott untersucht keinen von sich getrennten Forschungsgegenstand, den er pseudoobjektiv durchdringen will, sondern etwas, das er gleichzeitig durch eigene subjektiv-qualitative Erfahrung erlebt. Das ist etwas Besonderes und lohnt der Auseinandersetzung.