Beiträge

Wetten statt Planen

Es ist mittlerweile das dritte Buch meines Kollegen Gebhard Borck. Auf „Affenmärchen. Arbeit frei von Lack und Leder„, dem Debut mit einem Managementsachbuch folgte der erste Ratgeber „Dein Preis“ über wertbasierte Verpreisung als Alternative zur herkömmlichen Herangehensweise von Tagessätzen. Aktuell folgte nun sein drittes Buch, angesiedelt irgendwo zwischen Sachbuch und Ratgeber. Es ist eine logisch anmutende Konsequenz aus Affenmärchen, denn schon dort schrieb Gebhard: “Gibt man uns Menschen einen Plan und koppelt daran unsere Existenz und unser Einkommen, dann nutzen wir unsere Intelligenz, sobald wir den Plan akzeptiert haben, um die Vorgaben zu erreichen.” (Borck 2011, S. 82) Das heißt allerdings keineswegs, dass es besonders klug, effektiv oder effizient wäre, auf die traditionelle Weise zu planen. Wohl eher das Gegenteil. Eine interessante Option zum Planungsdesaster liegt vielleicht in einem fundamentalen Wandel hin zu vernünftigem Wetten. Wer jetzt innerlich zusammenzuckt oder den Kopf schüttelt, sollte gerade weiterlesen. Lernen und Fortschritt rühren nicht daher, sich in einer mentalen Komfortzone einzurichten…

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Landkooperativen Longo maï. Pioniere einer gelebten Utopie.

Euch allen zunächst alles Gute für 2016! Ich hoffe, Ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und guter Dinge. Nun zum Jahresanfang möchte ich mit diesem Beitrag ein Buch vorstellen und empfehlen, was schon lange auf meinem Rezensionsstapel lag und das ich nun zwischen den Jahren endlich lesen konnte: „Landkooperativen Longo maï. Pioniere einer gelebten Utopie.“ Um es gleich vorwegzunehmen: Die Darstellung von Longo maï strotzt vor Widersprüchen und Vieles, was ich las, überzeugte mich ganz und gar nicht als alternatives Modell für Unternehmen und Organisationen. Aber es ist eine wertvolle Anregung, um über Vieles, auch Grundsätzliches fruchtbar nachzudenken.

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Das demokratische Unternehmen

Demokratie liegt in der Luft. Genauer: Unternehmensdemokratie. Am 08. September erschien mein eigenes Buch „Alle Macht für niemand. Aufbruch der Unternehmensdemokraten„. Ungefähr drei Wochen später wurde das nächste Buch explizit zum Thema Unternehmensdemokratie veröffentlicht. Eine Häufung dieses Themas, die es in den letzten Jahren so noch nicht gegeben hat. Der neue Sammelband unter der Herausgeberschaft von Thomas Sattelberger, Isabell Welpe und Andreas Boes ist gewissermaßen der erweiterte Bericht der Konferenz „Democratic Organization“, die im Februar 2012 an der Technischen Universität München veranstaltet wurde.

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Das soziale Stiftungsunternehmen

Liebe Leserinnen und Leser!

Zunächst Euch allen ein gutes, erfolgreiches und inspirierendes 2015! Ich hoffe Ihr seid gut ins neue Jahr gekommen.

Mit der ersten Rezension 2015 empfehle ich ein aktuelles Buch, das mir bislang nicht aufgefallen war. Im Rahmen der Recherchen für mein eigenes neues Buch habe ich den Autoren Prof. Dr. Lutz Frühbrodt angeschrieben, da ich zwei anregende Artikel von ihm gelesen hatte*. Er hat mir schnell geantwortet und mir das hier vorgestellte Buch umgehend gesendet. Wie aus dem unmissverständlichen Titel hervorgeht, fokussiert Frühbrodt das Modell des Stiftungsunternehmens. Und zwar kurz und bündig, prägnant und leicht verständlich. Eine tolle Lektüre zum Einstieg ins neue Jahr.

Frühbrodt 2014 - Stiftungsunternehmen

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Das Semco System

Semco – gefühlte tausend Mal gehört, gesehen, gelesen. Immer wenn es um alternative Modelle der Unternehmenssteuerung geht, taucht Ricardo Semler und Semco auf. Es ist gewissermaßen unmöglich, Semler und Semco nicht zu begegnen, sobald es um Selbstorganisation und Mitbestimmung geht. Das erste Mal begegnete mir Semco in Niels Pflägings Buch →“Führen mit flexiblen Zielen„. Es war faszinierend, was ich da gelesen hatte und fortan stolperte ich an jeder Ecke auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation über Semlers Firma. Auch wenn es schon deutlich länger erfolgreiche Unternehmen gibt, die Mitbestimmung konsequent umgesetzt haben, so ist Semco doch immer noch irgendwie der große leuchtende Stern am Himmel der Wirtschaftsdemokratie. Also musste ich auch irgendwann, früher oder später, endlich dieses Buch lesen, in dem Ricardo Semler höchstselbst über die Entstehung des „Semco Systems“ berichtet. Und das macht er richtig gut, unterhaltsam, für manche Leser sicherlich auch hie und da provokant, selbstkritisch und -ironisch, und vor allem: Immer auf der Suche nach einer noch besseren Lösung.

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