Dein Preis

Liebe Leserinnen und Leser!

Gebhard Borck hat nach →“Affenmärchen“ sein zweites Buch auf den Markt gebracht: „Dein Preis. wie Du ein Angebot erstellst, das Deinem Wert entspricht.“ Er geht damit auf ein auch aus meiner persönlichen Erfahrung wichtiges Thema ein: Wie verpreisen sich Dienstleister sinnvoll und erfolgreich? Bis heute gilt das ungeschriebene Gesetz der Tages- oder Stundensätze. Wer einen Dienst leistet, egal ob als Unternehmensberater, Personal Trainer, Coach, Webdesigner oder Literaturagent, wird meist vor der Beauftragung nach der „Hausnummer“ gefragt, sprich: dem Tagessatz. In der jeweiligen Branche und auf Basis des gerade aktuellen Verhältnisses von Angebot und Nachfrage hat sich der Range eines „typischen“ Tagessatz ergeben. Innerhalb dessen bleibt noch ein gewisser Spielraum, ob und wenn ja, wo man sich in diesem Range positioniert. Natürlich ist es jedem und jeder Anbieterin freigestellt, Preise zu drücken und sich besonders billig oder umgekehrt besonders „hochwertig und exklusiv“, also teuer und deutlich über dem oberen Bereich zu verkaufen. Dieses Vorgehen der Verpreisung hat allerdings einen hohen Preis: Es ist weder sinnvoll noch beinhaltet es eine Wertschätzung des realen Menschen, der seine Dienste anpreist.

Borck 2014 - Dein Preis

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Das Semco System

Semco – gefühlte tausend Mal gehört, gesehen, gelesen. Immer wenn es um alternative Modelle der Unternehmenssteuerung geht, taucht Ricardo Semler und Semco auf. Es ist gewissermaßen unmöglich, Semler und Semco nicht zu begegnen, sobald es um Selbstorganisation und Mitbestimmung geht. Das erste Mal begegnete mir Semco in Niels Pflägings Buch →“Führen mit flexiblen Zielen„. Es war faszinierend, was ich da gelesen hatte und fortan stolperte ich an jeder Ecke auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation über Semlers Firma. Auch wenn es schon deutlich länger erfolgreiche Unternehmen gibt, die Mitbestimmung konsequent umgesetzt haben, so ist Semco doch immer noch irgendwie der große leuchtende Stern am Himmel der Wirtschaftsdemokratie. Also musste ich auch irgendwann, früher oder später, endlich dieses Buch lesen, in dem Ricardo Semler höchstselbst über die Entstehung des „Semco Systems“ berichtet. Und das macht er richtig gut, unterhaltsam, für manche Leser sicherlich auch hie und da provokant, selbstkritisch und -ironisch, und vor allem: Immer auf der Suche nach einer noch besseren Lösung.

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Mein Leben, mein Werk

Liebe Leserinnen und Leser!

Und wieder einmal habe ich mich gewaltig getäuscht. Habe ein weltrekordverdächtiges Vor-Urteil entwickelt. Einfach, weil ich ein Urteil ohne Kenntnis des Kontextes gefällt hatte. Hie und da hatte ich immer wieder mal ein paar Zitate von Henry Ford aufgeschnappt. In Summe entstand ein Bild von einem Unternehmer, dass mir ganz und gar nicht zusagte. Dann las ich Corporation 2020 von Pavan Sukhdev und fiel fast vom Hocker. Denn Sukhdev zitierte Ford, woraus hervorging, dass er sein Unternehmen eben nicht als Geldmaschine verstanden wissen wollte, sondern den Sinn und Zweck auch im Gemeinwohl sah. Immerhin verlor er in diesem Zusammenhang einen Gerichtsprozess. Die anschließende Stellungnahme des Gerichts hatte bis heute Auswirkungen: Die Gewinnmaximierung als einziges Ziel eines Unternehmens, das nur zum Zwecke der Bereicherung der Aktionäre gegründet wird. Ford war Lichtjahre von dieser Haltung entfernt. Er war einer der wirklich wenigen Visionäre. Steve Jobs ist ein Witz dagegen.

Ford - Mein Leben

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Citizen Science

Liebe Leserinnen und Leser!

Als ich den Titel bei oekom sah, kam mir unmittelbar die Assoziation zu meinem Konzept des Anfängergeistes einerseits und meiner Kritik an  Expertokratie andererseits in den Sinn (→“Feel it!“). Und so durfte ich mich einmal mehr freuen: Es gibt immer noch etwas dazu zu lernen. Denn der Begriff und die sich dahinter erschließende Welt der Citizen Science war mir bis dahin fast unbekannt. Einzig im Zusammenhang mit Crowdsourcing und Open Innovation hatte ich ein wenig von Citizen Science mitbekommen, aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt. So weit mein persönlicher Einstieg. Aber was hat Citizen Science mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Eine Menge, wie Ihr merken werdet…

Finke 2014 - Citizen Science

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„Vorwärts und nicht vergessen…“

Liebe Leserinnen und Leser!

Auf meiner Suche nach ungewöhnlichen Unternehmen, die erfolgreich die ewig gleichen Mythen der Unternehmensgestaltung  und – Steuerung widerlegen, bin ich vor geraumer Zeit auf die Hoppmann Autowelt aufmerksam geworden. Nachdem ich begriffen hatte, wie in diesem Unternehmen schon seit 1969 (!) Wirtschaftsdemokratie gelebt wird, nahm ich Kontakt mit dem jetzigen Geschäftsführer Bruno Kemper auf. Er ließ mir freundlicherweise nach unserem ersten Telefonat gleich zwei Bücher und eine Broschüre über das System Hoppmann zukommen. Eines dieser Bücher stelle ich hier nun vor. Es ist ein Sammelband aus dem Jahr 1998, in dem aus verschiedenen Perspektiven das Modell- und Vorzeigeunternehmen durchaus kritisch beschrieben wird.

Belitz 1998 - vorwärts...

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