Vegan für alle

Liebe Leserinnen und Leser!

Irgendwie hatte vor kurzem Jan Bredacks Buch „Vegan für alle“ den Weg in meine virtuelle Bibliothek gefunden. Und dafür gibt es verdammt gute Gründe. Es ist nicht einfach ein Buch mehr, dass den Verzehr tierischer Produkte kritisiert, gar missionieren will, oder die neue vegane Fitness und Hard-Body-Kultur ausruft. Bredack hat eine intensive Überholspurkarriere in einem der klassischsten der deutschen Konzerne hinter sich gebracht. Er war – seine Worte – ein echtes Arschloch, ein mieser Familienvater – und: Ein Karnivore vor dem Herrn, hat offensichtlich jahrzehntelang ohne jegliche Reflexion seine Zähne in Fleisch geschlagen; mehr noch: hat sich gemeinsam mit seinen großartigen Managementkollegen lustig gemacht über diejenigen, die für eine reflektiertere Lebensweise eintreten. Es gab gute Gründe für einen echten Wandel vom Saulus zum Paulus, für ein Buch, das viel mehr ist als eine neuer Veganklassiker. Bredack überzeugt mich durch seine schonungslose Selbstkritik und die Verbindung veganer Lebensweise mit einem allgemeinen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel.

Bredack 2014 - Vegan für alle

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Der Ökonom als Menschenfeind

Liebe Leserinnen und Leser!

Eine Studie über die Wirkung der betriebswirtschaftlichen Ausbildung zeigte 2010, dass StudentInnen der Betriebswirtschaft am Ende ihres Studiums im Vergleich zum Beginn überzufällig mehr Eigennutzen maximierend handeln, als Teilnehmer anderer Studiengänge. Wenn sonst auch immer wieder der Nutzen unserer Wirtschafts-Studiengänge von Unternehmen in Frage gestellt wird, so ist doch zumindest dies klar: Das im Studium vermittelte Menschenbild wirkt. Wenn wir nur lange genug die Annahmen der Eigennutzenmaximierung und rationalen Entscheidungsfindung ins Hirn junger StudentInnen hämmern, fangen die irgendwann an daran zu glauben und verhalten sich selbst dementsprechend. Die ökonomische Theorie zeigt also Wirkung. Vor allem aber, wenn sie die Gesellschaft insgesamt durchdringt und letztlich sogar zur Grundlage politischer Entscheidungen wird. Sebastian Thieme schwimmt glücklicherweise gegen den Strom und untersucht in seinem Buch die misanthropischen Grundmuster der Ökonomik. Schnell wird klar: Die Menschenfeindlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften. Kein Wunder also, dass unsere Wirtschaft weit weg davon ist, dem Menschen zu dienen.

 

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Geben und Nehmen

Liebe Leserinnen und Leser!

„Geben ist seliger als nehmen.“ – hieß es schon im neuen Testament. Das es glücklicher machen könnte, als vorzugsweise zu nehmen, gar zu raffen, ist auch ohne Wissenschaft recht offensichtlich. Aber im Kontext von Arbeit und Wirtschaft? Da wird es spannend. Kriegen wir nicht ständig gepredigt, dass die Eigennutzenmaximierung eine der beiden Säulen unserer Wirtschaft wäre? Und sind nicht diejenigen erfolgreicher, die Ihr Ego aufblasen und es vorne an stellen? Ich jedenfalls bin genau davon ausgegangen. Alleine deshalb ist Grants Buch für mich eine wertvolle Lektüre gewesen: Geber haben in vielfältiger Weise die besseren Karten als Nehmer und sogar als Tauscher. Grant leistet mit seinem Buch neben Werken wie →“Wieviel ist genug“ oder →“Small is beautiful“ einen weiteren fundamentalen Beitrag zu einem Wirtschaftswandel hin zu einer funktionierenden Gemeinwohlökonomie.

Grant 2013 - Geben und nehmen

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Der Dialog im Unternehmen

Liebe Leserinnen und Leser!

Was wäre, wenn wir uns in den Unternehmen und Organisationen, in denen wir täglich arbeiten, wirklich verstehen würden? Was wäre, wenn wir ein gemeinsames Verständnis erreichen würden, dass ein stabiles Fundament für unsere Entscheidungen und Handlungen wäre. Was, wenn wir es schaffen würden, all die täglichen Missverständnisse und kommunikativen Fallen mit der Zeit aufzulösen, all die Vor-Urteile hinter uns zu lassen, um gemeinsam statt gegeneinander zu denken und zu handeln, und doch auch gerade abweichende Werte, Urteile, Meinungen und Argumente kreativ zu nutzen? Vermutlich würden wir erheblich erfolgreicher wirtschaften. Und genau darum geht es, wenn man die DIALOG-Methode in Unternehmen einsetzt. Es ist ein Verfahren, was helfen kann, Unternehmen ebenso menschlicher und ökonomisch erfolgreicher zu machen.
Ellinor & Gerard - Dialog im Unternehmen

Drive

Liebe Leserinnen und Leser!

Was motiviert uns? Warum leisten wir, warum nicht? Und wie können wir diese Motivation beeinflussen? Können wir das überhaupt? Nach bisherigen Vorstellungen der erschlagenden Mehrheit der Arbeitgeber und der meisten Wirtschaftswissenschaftler zieht vor allem ein simpler Mechanismus: „Wenn-Dann“ Belohnungen in Form von Geld und geldwerter Vorteile: Wenn Du das und das leistest, wenn Du dieses Ziel erreichst oder übertriffst, winkt ein ordentlicher Batzen Geld, eine luxuriöse Reise, ein größerer Dienstwagen oder oder. Diese ebenso primitive wie vor allem sachlich falsche Vorstellung, die nichts weiter als ein Aberglaube ist, läuft dann noch unter dem Etikett „wissenschaftliche Betriebsführung“. Peinlich, denn die relevanten Wissenschaften, die Motivationen und Ihre Ergebnisse experimentell überprüft haben, sagen etwas ganz anderes und das nicht erste seit gestern Nacht. Von dieser Kluft zwischen wissenschaftlich geprüftem Wissen und Bussinessmärchen handelt Pinks Buch.

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