Beiträge

Neuromythologie

Liebe Leserinnen und Leser!

Was treibt mich an, ein kritisches Buch über Neurowissenschaften mit ihren zeitgeistig so hip anmutenden Untersuchungsmethoden bildgebender Verfahren hier in diesem Blog zu empfehlen? Was hat das mit menschlicher (Betriebs-)Wirtschaft zu tun? Die Antwort: Es handelt sich um einen Hype, der mittlerweile fast alle Lebensbereiche durchdringt, ohne dass dies wissenschaftlich haltbar wäre – und damit natürlich auch unsere Wirtschaft und zwar in mehrfacher Hinsicht. Vor allem aber: Der „Brachialreduktionismus“ (Felix Hasler) der selbsternannten wissenschaftlichen Leitdisziplin hat durchaus das Zeug dazu, gefährlich nahe an eine menschenverachtende, totalitäre Gesellschaft zu führen.

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Der größte Raubzug der Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser!

Neulich öffnete ich morgens mein E-Mail Programm und habe eine interessante Nachricht im Eingang: Da berichtet ein Herr Marc Friedrich mir nichts, Dir nichts von seinem Buch, dass er mit seinem Kollegen Matthias Weik geschrieben hat. Und das es – ohne großes Marketingbudget – in diversen wichtigen Sachbuch-Bestsellerlisten ziemlich weit nach oben gekommen ist. Der Titel gefiel mir, denn eines ist klar: Das was in den letzten Jahren in der Finanzbranche geschehen ist und heute munter in pervers gesteigerter Form weiter exerziert wird, hat definitiv den Charakter eines Raubzugs.

Wohlstand ohne Wachstum

Liebe Leserin, lieber Leser!

Schon seit Jahren wundere ich mich: Häufig und regelmäßig gibt’s Nachrichten zu unserem aktuellen Wirtschaftswachstum in Verbindung mit der Hoffnung auf Aufschwung oder der Angst vor einer Rezession. Da werden 1-2% in die eine oder andere Richtung zu einer weltbewegenden Sache. Die Sucht nach Wachstum ist derart stark, dass sogar eine Schrumpfung nicht mehr als solche benannt wird, sondern „Negativwachstum“ getauft wurde – nur um weiterhin von Wachstum sprechen und berichten zu können (Vergleiche meinen Blogpost „Wirtschaftswachstumswahnsinn„, inclusive Umfrage).
Das vor dem Hintergrund, dass jeder Mensch mit einem Restanteil von Großhirnrinde doch kapieren sollte: 1_ Ein Subsystem (Wirtschaft) eines endlichen Systems (Unser Planet) kann nicht endlos wachsen (mein 5 jähriger Sohn kapiert dass, aber keine (neoliberalten) Ökonomen). 2_ Die entwickelten Länder sind fast vollständig gesättigt (weshalb Herr Winterkorn und seine Mannen China so sehr lieben). Die meisten Ökonomen kleben trotzdem weiterhin an der Mär „Ohne Wachstum kein Wohlstand“ wie ein zappelnd zuckendes Insekt am Sonnentau. Das zu ändern und einen öffentlichen Diskurs loszutreten, ist das Ziel von Tim Jacksons Wohlstand ohne Wachstum.

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Aldi – einfach billig

Liebe Leserin, lieber Leser!
Aldi kennt so ziemlich jeder. Es gibt viele Fans, einige Bewunderer und nicht allzuviele ernsthafte Kritiker. Jedem, der noch halbwegs denken kann, muss klar sein, dass billig seinen Preis hat. Und zwar sozial wie ökologisch. Vor allem aber, so scheint es, zahlen den Preis für die ach so tollen Tiefpreise die Mitarbeiter. Und nicht nur die “einfachen” an der Kasse, die zusätzlich durch die Filialen hetzen müssen, um Kartons wegzuräumen, Artikel nachzuladen oder leere Paletten rauszufahren; nein, es scheint auch Bereichsleiter ordentlich zu beuteln. Einer hat vor nicht allzulanger Zeit seinen persönlichen Leidensweg, den er natürlich selbst zu verantworten hat, in einem Buch dokumentiert: “Aldi – einfach billig. Ein ehemaliger Manager packt aus” von Andreas Straub.

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