Beiträge

Postwachstumgsgesellschaft

Liebe Leserinnen und Leser1

Pünktlich zum letzten Werktag vor Weihnachten mein letzter Buchtipp für dieses Jahr. Es ist ein großartiger Sammelband rund um das Thema Postwachstumgsgesellschaft. Das Buch lag schon eine Weile bei mir herum, bevor ich mich aufraffen konnte, es zu lesen. Die Aufmachung hielt mich vor einer früheren Lektüre ab, das Buch wirkte trocken und wenig mitreißend – aber ich habe mich einmal mehr gründlich getäuscht. Nachdem ich den ersten Artikel „Unternehmen ohne Wachstumszwang: Zur Ökonomie der Gemeingüter“ von Gerhard Scherhorn gelesen hatte, war mein Widerstand überwunden und meine Begeisterung entfacht. Eine der großen Vorteile dieses Bandes liegt in seiner Natur als Herausgeberband: Er ist gefüllt von 21 Artikeln, einem Vorwort von Bundespräsident a.D. Horst Köhler und den abschließenden Thesen für eine Postwachstumsgesellschaft. Jeder Artikel ist zwischen 4 und 11 Seiten lang und damit prima in kurzer Zeit zu bewältigen. Und natürlich könnt Ihr einsteigen wo Ihr wollt, niemand muss erst 200 Seiten lesen, um von einem danach folgenden Artikel zu profitieren. Das schon mal als Teaser vorab.

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Faktor Mensch

Liebe Leserin, lieber Leser!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste Buch rund um den Global Marshall Plan hier auftaucht. Peter Spiegel ist mir natürlich seit ein paar Jahren ein Begriff, allerdings in Verbindung mit dem „genisis institut“ und dem Vision Summit. Und so hat es bis heute gedauert, dass ich die Verbindung von Spiegel zum Global Marshall Plan begriffen hatte. Dafür bin ich jetzt umso überzeugter, dass dieses globale, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Konzept ein sehr vielversprechender Ansatz für ein, wie Spiegel es in seinem Untertitel formuliert, „humanes Weltwirtschaftswunder“ ist. Vor allem auch deshalb, weil hier niemand das Rad neu erfindet, sondern auf einer Menge längst bestehender, gründlicher Vorarbeiten aufbaut und das auch klar und deutlich darlegt.

Gemeinwohl-Ökonomie

Liebe Leserin, lieber Leser!

Klar, es war nur eine Frage der Zeit, bis die „Gemeinwohl-Ökonomie“ von Christian Felber in diesem Rezensionsblog auftaucht. Ein Wirtschaftsmodell, dass Menschen, Gemeinwohl und Kooperation in den Mittelpunkt stellt anstatt Kapital und Konkurrenz, gehört definitiv hierher. Also, ab dafür:

Felber 2012 - Gemeinwohlökonomie

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Die Ökonomie von Gut und Böse.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich wurde durch einen Freund aufmerksam auf dieses Buch. Ich gebe zu, dass mich der Titel nicht gleich hinter der Couch hervorlockte, deutete er in meiner Wahrnehmung doch reichlich auf ethisch-philosophische Überlegungen, die mir zu weit vom täglichen Wirtschaftshandeln entfernt schienen. Überzeugt hat mich dann aber eine Sendung des Schweizer Fernsehens (siehe weiter unten als YouTube Video), in der Sedláček nicht nur menschlich äußerst sympathisch rüberkommt, sondern auch seine Begeisterung auf mich übertragen konnte.
Eines muss ich vorweg einschränkend schreiben: Keine Rezension, die nicht selbst den Charakter zumindest eines Artikels annimmt, kann letztlich dem Umfang und dem Reichtum dieses Werkes gerecht werden. Aber ein unvollkommener Versuch ist ebenso besser als Nichts, wie eine unexakte Prognose, die sich bestätigt besser ist, als eine exakte, die falsch liegt.

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Gleichheit ist Glück

Zur Einleitung eine kleine Quizfrage: Wer erreicht eher das 65. Lebensjahr? Männliche Schwarze in Harlem oder Männer die in Bangladesch leben? Kleine Hilfe: Bangladesch zählt mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von etwa 490 US Dollar im Jahr 2007 zu den ärmeren Ländern der Welt. Antwort: Die Einwohner Bangladeschs werden eher 65 als Harlems schwarze Männer. Und das, obwohl die USA 2007 im Vergleich mit Bangladesch ein rund 91faches BIP pro Kopf von 44.594 US Dollar erwirtschafteten.