Small is beautiful
Alleine der Titel ist schon ein subversiver Affront gegen die ökonomische Adipositas gingantea – zu deutsch: riesiger Wachstumswahn unserer Wirtschaft. Klein soll schön sein? Wie bitte? Sind doch die beliebtesten Arbeitgeber auch bei uns in Deutschland keine kleinen Unternehmen, sondern globale Konzerne mit bis zu mehreren hunderttausend Mitarbeitern wie BMW, Google, Audi, Bosch oder Siemens, um nur die Erstplazierten zu nennen. Die “Young Professionals” – herrlich dieses Business English, nicht wahr? – also die jungen Berufstätigen sind scharf auf Größe. Da gibt es kein Vertun. Schließlich kann man nur in einem großen Konzern richtig Karriere machen und weit aufsteigen, denn wenn die Hierarchieleiter nur drei Sprossen hat, dann kommt man nicht so besonders hoch hinaus. Außerdem ist doch absolut unbestritten, dass Größe unschlagbare Effizienzvorteile mit sich bringt. Wieso also sollte klein schön sein? Cave: Schumacher war ein brillanter Geist und er zerlegt genüsslich den Schwachsinn einer ewig wachsenden, größengeilen Wirtschaft. Wer scharf auf groß ist und es bleiben will, wer weiterhin unbekümmert seinen Kniefall vor den leuchtenden Zentralen der Konzerne machen will, sollte jetzt besser nicht weiterlesen.