Rock your idea

Martin Gaedt lernte ich 2014 kennen, als ich sein Buch „Mythos Fachkräftemangel“ rezensierte. Wir trafen uns in dem Zusammenhang damals auch in Berlin und lernten uns so persönlich kennen. Vor ein paar Monaten meldete sich Martin mit seinem neuen Buch wieder bei mir. Im ersten Moment war ich skeptisch: Noch ein Buch über Kreativität? Dazu gibt es doch gefühlt genug Regalkilometer. Also ließ ich das Ganze erst mal sacken. Vor ein paar Wochen traf ich Martin dann wieder in Berlin anlässlich meines Umzugs in die Bundeshauptstadt. Das Gespräch war von Anfang an inspirierend und wir kamen in einen erstaunlichen Flow, in dem sein neues Buch auch eine Rolle spielte und wie es über viele Jahre gewachsen ist, was beim Lesen deutlich spürbar wird. Das veranlasste mich, das Buch dann doch genauer anzuschauen – und siehe da: Es hat sich gelohnt. Es gibt sogar einen klaren und deutlichen Bezug zur Unternehmensdemokratie, auch wenn Martin den an keiner Stelle explizit gemacht hat.

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Wetten statt Planen

Es ist mittlerweile das dritte Buch meines Kollegen Gebhard Borck. Auf „Affenmärchen. Arbeit frei von Lack und Leder„, dem Debut mit einem Managementsachbuch folgte der erste Ratgeber „Dein Preis“ über wertbasierte Verpreisung als Alternative zur herkömmlichen Herangehensweise von Tagessätzen. Aktuell folgte nun sein drittes Buch, angesiedelt irgendwo zwischen Sachbuch und Ratgeber. Es ist eine logisch anmutende Konsequenz aus Affenmärchen, denn schon dort schrieb Gebhard: “Gibt man uns Menschen einen Plan und koppelt daran unsere Existenz und unser Einkommen, dann nutzen wir unsere Intelligenz, sobald wir den Plan akzeptiert haben, um die Vorgaben zu erreichen.” (Borck 2011, S. 82) Das heißt allerdings keineswegs, dass es besonders klug, effektiv oder effizient wäre, auf die traditionelle Weise zu planen. Wohl eher das Gegenteil. Eine interessante Option zum Planungsdesaster liegt vielleicht in einem fundamentalen Wandel hin zu vernünftigem Wetten. Wer jetzt innerlich zusammenzuckt oder den Kopf schüttelt, sollte gerade weiterlesen. Lernen und Fortschritt rühren nicht daher, sich in einer mentalen Komfortzone einzurichten…

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Die Irrtümer der Komplexität

Ich lernte die Autorin dieses Buches, Stephanie Borgert, auf dem Management-Innovation Camp Ende Januar 2016 kennen. Wir hielten beide einen kurzen Impulsvortrag und hatten so das Vergnügen, den/die andere(n) im je eigenen Element zu erleben. Stephanies Vortrag über Komplexität hat mir sehr gut gefallen, durchgehend souverän, kompetent und mit großer Ernsthaftigkeit ohne aufmerksamkeitsheischende Humoreinlagen. Irgendwann hatte ich dann ihr aktuelles Buch vorliegen, dass zweifelsfrei einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung alternativer Formen der Unternehmensführung und -gestaltung liefert. Ein Beitrag, der in hohem Maße zum Mantel-Konzept der Unternehmensdemokratie passt.

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Das Ende der Megamaschine

Liebe Leserinnen und Leser!

Endlich bin ich wieder dazu gekommen, eine neue Rezension zu veröffentlichen. Die letzten Monate stand die Fertigstellung des Manuskripts meines eigenen, neuen Buches im Vordergrund. Mittlerweile ist diese Phase abgeschlossen und ich habe wieder etwas Freiraum, um neue Bücher zu lesen. Auf „Das Ende der Megamaschine“ von Felix Scheidler machte mich Ralph Suikat aufmerksam, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Fairantwortung gAG in Karlsruhe. Einer der besten Tipps seit langem. Ich habe das Buch in jeder freien Minute gelesen und bin alles in allem sehr angetan. Keine Frage: Wer die Funktionsweise der Megamaschine des globalen, kapitalistischen und marktwirtschaftlichen Systems besser verstehen will und Anregungen sucht, wie wir gemeinsam einen Ausweg aus diesem Wahnsinn finden, sollte dieses Buch lesen.

Scheidler - Megamaschine

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Selbst Denken

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich habe eine ungebührlich lange Weile gebraucht, um dieses Buch zu bemerken und zu lesen. Harald Welzer – ja schon mal gehört, sogar schon mal auf einer Bühne gemeinsam gestanden und tatsächlich wieder vergessen. Unsäglich, ich empfehle mich definitiv nicht als Vorbild. Zum Glück bin ich als Redner und Workshopleiter zu einer Veranstaltung für Bankvorstände im März 2015 eingeladen worden. Und wer gehört zu den weiteren Referenten? Genau. Also wollte ich wissen, mit wem ich da auf derselben Veranstaltung über Zukunftsgestaltung einen Beitrag leiste. Auf diesem Umweg bin ich bei seinem Bestseller „Selbst denken“ gelandet. Endlich. Das hätte sich definitiv schon früher gelohnt. Es freut mich, dass sich dieses Buch so gut verkauft. Denn das gibt Anlass zur Hoffnung, dass wir vielleicht doch eines Tages selbst denken und nicht jeden Marketingfurz gierig als neuesten Duft bis in den letzten Winkel unserer Lunge einsaugen.

Welzer 2012 - Selber denken

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